Aus dem Alltag der Pflegestelle Walbeck:
Pflegestelle zu sein bedeutet, viel Verantwortung zu übernehmen, und zwar für ungewisse Zeit, und seinen Alltag dementsprechend anzupassen.
Man muss loslassen können, erlebt manchmal kleine Wunder und muss trotzdem immer auf dem Boden der Tatsachen bleiben.
Mein Alltag in Walbeck wäre auch ohne eine Pflegestelle zu sein schon stressig genug, aber es zeigt sich, dass alles möglich ist, wenn man es denn von ganzem Herzen möchte.
Ich habe das Glück und besitze genug Platz, um ihn für kleine Fellnasen zu opfern – ohne dass meine eigene Fellbande beleidigt ist.
Es ist ein ständiges Kommen und Gehen – mal fällt es schwerer mal leichter, sich von Katzen zu trennen – mal bleiben die Katzen Monate, mal auch nur Tage.
Sie müssen zum Tierarzt, möchten das Katzenklo täglich gesäubert haben und dann natürlich auch noch gefüttert werden, müssen manchmal medizinisch versorgt und auch unterhalten werden. Ganz schön viel Arbeit.
Wenn man sich dann abends mal aufgerafft hat und nach oben geht, um das tägliche Säubern vorzunehmen (und dazu muss ich mich wirklich täglich aufraffen), vergehen da oben doch die Minuten wie im Flug: Die Kleinen spielen und toben, sie kuscheln und schmusen, sie rennen und raufen, und wenn dann auch noch die etwas ängstlicheren Kitten herauskommen und neugierig zuschauen und mitmachen, kommt man nach einiger Zeit wieder runter und fühlt sich großartig!
Wenn eine in den Wehen liegende Mutterkatze dich nicht mehr aus dem Raum lässt, weil sie dich gerne bei der Geburt ihrer Kitten dabei haben möchte, wenn die ängstlichen Kitten/Katzen plötzlich das Leckerli aus deiner Hand fressen oder sich zum ersten Mal über den Kopf streicheln lassen und man die „Pflegekinder“ in ihrem neuen Zuhause besucht und sieht, wie glücklich sie sind, dann weiß man, wofür man das alles macht. Und es macht mich glücklich.
Lisa Ewald
Bilder von meinem Kittenzimmer:
Unverträgliche oder kranke Katzen können hier separiert werden: